• Hintergrund
  • Hunger auf der Welt
  • Kindersterblichkeit
1960 erlangte die Zentralafrikanische Republik ihre Unabhängigkeit von Frankreich. Seither bilden sich aus einer Mischung politischer, wirtschaftlicher und ethnischer Spannungen heraus immer wieder bewaffnete Auseinandersetzungen um Macht und Einfluss im Land. Über die Grenzen zum Sudan und Tschad gelangen Waffen ins Land und verschlimmern die Auseinandersetzungen.

Kein religiöser Ursprung der Konflikte

Eine wichtige Rolle bei den Konflikten seit 2012 spielen zwei Rebellengruppen: Die Séléka und die Anti-Balaka. Beide sind eine Mischung aus kleineren Gruppen, Milizen und Bürgerwehren, die sich je nach Interessenskonflikt wieder in Splittergruppen aufteilen. Die Séléka und Anti-Balaka haben sich ursprünglich aus politischer Zugehörigkeit und einer demographischen Nord-Süd-Spaltung heraus gebildet. Da sich diese Aufteilung mit einer regionalen Konzentration von Muslimen im Norden und Christen im Süden deckt, wird die Séléka meist als muslimisch und die Anti-Balaka als christlich dargestellt. Vor diesem Hintergrund wird der Konflikt, obwohl er keinen religiösen Ursprung hat, von Kriegstreibern beider Seiten oft als solcher befeuert.

Über 800.000 Menschen auf der Flucht

Die 2014 eingesetzte Übergangsregierung und die Friedensmission der Vereinten Nationen MINUSCA haben die Auseinandersetzungen nicht vollständig stoppen können.

Nach Informationen der UN sind mehr als 400.000 als Flüchtlinge in Nachbarländern abgewandert. 2,7 Millionen Menschen (das entspricht der Hälfte der Landesbevölkerung) sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Brennpunkte des Hungers liegen in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Fünf der acht Länder, in denen die Hungersituation als „alarmierend“ einzustufen ist, liegen in Afrika: Zentralafrikanische Republik, Tschad, Sambia, Sierra Leone und Madagaskar. Auch in vielen südasiatischen Ländern wie Pakistan, Indien, Nepal, Bangladesch, Myanmar, Laos, Kambodscha und Indonesien ist die Situation als ernst einzustufen. In anderen asiatischen Staaten, dem Nahen Osten, Lateinamerika, Karibik und Osteuropa liegen die Werte meist bei „mäßig“ oder „niedrig“. Für einige Staaten liegen keine verlässlichen Daten vor.

Daten Welthungerhilfe

Aktuell sterben weltweit jedes Jahr 5,9 Millionen Kinder unter fünf Jahren – das sind rund 16.000 Kinder am Tag, 700 Kinder pro Stunde, elf Kinder pro Minute oder alle fünfeinhalb Sekunden ein Kind. Diese Todesfälle wären häufig mit einfachen Mitteln vermeidbar.

Die größte Last der weltweiten Kindersterblichkeit – 80 Prozent – tragen nach wie vor die Länder im südlichen Afrika und in Südasien. Unter den 20 Ländern mit der höchsten Kindersterblichkeitsrate sind 19 afrikanische Länder und Afghanistan. Die Hälfte dieser Länder gelten als „fragile“ Staaten, in denen bewaffnete Konflikte herrschen oder staatliche Strukturen unzureichend funktionieren, zum Beispiel Afghanistan, Mali, Somalia, Südsudan und Zentralafrikanische Republik.

Daten UNICEF